12.-15. Juni 2019 Berlin Brass Festival: Interview mit der Festival-Leiterin Henriette Runge

Berlin Brass Festival Strasse Musik Band Fete de la Musique

Kurz vor der Fête de la Musique am 21. Juni findet in Berlin noch ein anderes Festival der besonderen Art statt: das Berlin Brass Festival!

Freunde der Brass Music (aus dem engl. brass = Blech), können ihre Blechblasinstrumente bereit stellen, Zuhörer ihre Ohren aufwärmen, denn es geht wieder los. Nach dem großen Erfolg letztes Jahr, freut sich das Team des Berlin Brass Festivals, euch auch dieses Jahr zum gemeinsamen Musizieren einzuladen. Musikalisch steht das Live-Erlebnis modern interpretierter, direkt und für jedermann zugänglicher Brassmusik im Mittelpunkt. Es spielen sowohl internationale, professionelle Brassbands, als auch Berliner Amateurmusiker*innen und Kinder/Jugendliche.

Berlin Brass Festival Fete de la Musique Park

Damit lädt das Festival ein, länderübergreifend und gemeinsam Musik zu feiern: Berlin strahlt in schönstem Blechblasinstrumenten-Gold.

Wie Brass Music sie selbst beeinflusst und welche Ensembles auch auf der Fête de la Musique in Berlin spielen werden, haben wir Henriette Runge gefragt. Sie ist die Geschäftsführerin des Berlin Brass Festivals.

 

Interview mit Henriette Runge vom Brass Berlin Festival

Fête de la Musique: Kurze Vorstellungsrunde, wer bist du und welche Position hast du beim Berlin Brass Festival inne?

Henriette Runge: Mein Name ist Henriette Runge, ich habe zusammen mit zwei tollen Kollegen – Jörg Vollerthun und Enno Kuck – das Berlin Brass Festival initiiert und darf mich nun ‚Geschäftsführerin‘ dieses wunderbaren Events nennen.

Berlin Brass Festival Henriette Runge Fete de la Musique
Henriette Runge (mitte), Jörg Vollerthun (link) und Enno Kuck (rechts) – die Crew des Berlin Brass Festivals

Fête de la Musique: Wie hat Brass Music dein Leben beeinflusst?

Henriette Runge: Seit sechs Jahren manage ich eine Swing-/Jazzband mit drei Posaunen. Im Rahmen einer Einladung der Band nach England lernte ich dann diese Musikform, internationale Brassbands und auch die Art des Festivals kennen und verliebte mich sofort in den bunten, fröhlichen, lauten und gemeinschaftlichen Spirit.

Als wir wiederkamen aus England sagte ich zu Jörg: „Ich möchte dieses Festival in Berlin haben!“. Enno hatte schon mal den gleichen Wunsch geäußert und so taten wir uns drei zusammen und fingen an, zu planen. Seitdem ist Brassmusik, die Bands und das Festival aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Und es macht mich sehr glücklich.

 

Fête de la Musique: Du gibst Musikbegeisterten nicht nur eine Plattform zu spielen, sondern öffnest einer noch relativ kleinen, musikalischen Nische neue Türen. Siehst du dich selbst als Influencerin?

Henriette Runge: Haha also als Influencerin sehe ich mich nicht, das liegt aber auch wahrscheinlich an der Begrifflichkeit und wie sie aktuell definiert ist. Ich freue mich aber sehr, dass wir es mit unserem Team und viel ehrenamtlichem Fleiß geschafft haben, dass dieser Musikstil und dieses spezielle Konzept des Festivals in Berlin Einzug hält und so viele Kinder und Erwachsene bereits ab der ersten Edition erfreuen konnte. Faszinierend ist es auch, dass wir so schnell auf so viel positive Resonanz von allen Seiten gestoßen sind – es beweist uns, dass Berlin Brass gebraucht hat!

Fête de la Musique: Am 14.6. gastiert das Festival im Kesselhaus Berlin, der Headliner ist beat’n’blow, Pioniere der deutschen Blasmusik. In ihrer Musik finden sich Einflüsse aus Jazz, Funk, Hiphop und World Styles. Welches Publikum spricht das besonders an?

Henriette Runge: Beat’n Blow macht definitiv zeitlose und zielgruppenoffene Musik. Ihre Power und Leidenschaft macht – würde ich zumindest behaupten und so sieht es bislang auf allen Konzerten aus – allen Spaß. Für Brass-Musik gibt es kein Alter, keine Lebensphase und keine sozialen Voraussetzungen. Bei den Schulkonzerten in den Grundschulen gibt es genauso viel Euphorie wie bei den Abendkonzerten mit Erwachsenen. An meinem 30. Geburtstag wurde genauso dazu getanzt und gefeiert wie bei der letzten Fête de la Musique am Breslauer Platz.

Und deswegen möchten wir auch das ganze Festival so partizipativ und offen gestalten. Es soll ohne Zugangsbarrieren jeglicher Art sein und allen die Möglichkeit eröffnen, daran teilzuhaben und sich daran zu erfreuen. Das ist für uns der Spirit von Brass!

Berlin Brass Festival Park Kinder Fete de la Musique

 

Fête de la Musique: Welche Ensembles werden auch auf der Fête de la Musique zu hören sein?

Henriette Runge: Wir planen, neben zwei Profibands auch die extra für das Festival gegründete ‚Grande Fanfare‘ auftreten zu lassen. Das wird eine riesige Brassband aus vielen Berliner (Amateur-) Musiker*innen, ganz nach dem französischen Vorbild. Auf der Fête können wir dann Premiere feiern, ich glaube, das wird super.

Fête de la Musique: Zuletzt eine persönliche Frage: Wo wirst du auf der Fete de la musique unterwegs/ anzutreffen sein?

Henriette Runge: Ich werde dieses Jahr wieder versuchen, einen kleinen Streifzug zu unternehmen um so viele schöne Acts wie möglich mitzunehmen. Das ist das Tolle an der Fête de la Musique – so viel schöne Musik über ganz Berlin verteilt! Ob das so gut klappt, wie die letzten Jahre, weiß ich noch nicht – ich bin seit zwei Wochen frischgebackene Mama und werde mich dann wohl mit meiner kleinen Tochter einigen müssen.

Fête de la Musique: Oh, dazu auf jeden Fall: herzlichen Glückwunsch und eine schöne Zeit beim Festival und auf der FETEBerlin! Danke für das Interview.

Credits: Simon Becker und Tommi Aittala