Fête de la Musique Interview mit Björn Döring, Leiter und Kurator der #FETEBerlin!

Portrait Björn Döring. Leiter und Kurator Fête de la Musique Berlin
Germany - Deutschland - Björn Döring - Fachhandel für Ereignisse GmbH / Buero Doering; Björn Döring; Annelies Bakker; Anna Jakisch; Hackesche Höfe; Berlin-Mitte; 04.04.2017; © Christian Jungeblodt

Björn Döring ist in diesem Jahr erstmalig der offizielle Leiter und Kurator der Fête de la Musique Berlin. Als Mitwirkender und Organisator kennt er die #FETEBerlin seit ihren Anfängen. Wir haben Björn drei Fragen zur Geschichte der Fête, zu den von ihm angestoßenen Neuerung und seinen ganz persönlichen  Fête de la Musique Erlebnissen gestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Die Fête de la Musique gibt Musizierenden aller Genres und aus der Profi- und Amateurliga am 21. Juni eine Bühne. Wo kommt die Idee her und wo geht sie in 2018 hin?

Björn Döring: Die Idee kommt wie der Name aus Frankreich – und sie hat das gemacht, was gute Ideen meistens tun: Sie hat den Ursprungsgedanken des Ideengebers Jack Lang, dem damaligen Kulturminister Frankreichs, längst überragt und ist gewachsen zu einem Fest, das er sich selbst in dieser Vielfalt und Kreativität wohl noch nicht mal hätte träumen lassen.

Das liegt daran, dass diese Idee – wie alle gute Ideen – zunächst mal sehr einfach ist: „Geht’s raus und macht Musik.“ Und zwar alle. Kein Unterschied zwischen Promis, Profis, passionierten Amateuren oder Lernenden. Kein Unterschied zwischen „auf der Bühne“ und „vor der Bühne“. Noch nicht einmal eine Bühne wird zwangsläufig gebraucht.

Außerdem hat die Fête diesen wunderbaren sozialen Impact: Alle Konzerte finden bei freiem Eintritt statt, sodass es sich alle Menschen an diesem Tag leisten können, die Musik zu genießen, die sie gern hören wollen.

 

Das alles geht nur durch das großartige und meistens ehrenamtliche Engagement vieler Musikerinnen und Musiker sowie der Menschen, die sich als Gastgeber dafür stark machen, dass ein Ort für die Musik geöffnet und zum Spielort wird.

All dies werden wir beibehalten, nach besten Kräften unterstützen und der Kreativität den Freiraum geben, den sie benötigt.
Darüber hinaus möchten wir betonen, dass Musik ein wunderbarer Anlass für Gemeinsamkeit ist, für kulturelle Vielfalt, für ein Miteinander.

Aus dieser Haltung ist die Idee entstanden, dass wir alle einladen möchten, ab 19 Uhr drei Lieder gemeinsam zu singen und zu interpretieren, egal wo sie gerade sind:

 

  • Die Ode an die Freude als DAS europäische Lied (auch wenn wir aus den „Brüdern“ im Text unbedingt „Geschwister“ machen wollen).

  • Imagine von John Lennon als DEN größten Hit, der mal lässig eine gesellschaftliche Utopie in einen Popsong gepackt hat.

  • Don’t Look Back In Anger von Oasis als DIE Hymne der Unerschütterlichkeit, die Menschen auch nach dem furchtbaren Anschlag in Manchester zusammengebracht und vielen Halt gegeben hat.

 

In diesem Jahr steht Lichtenberg ein wenig im Vordergrund. Wie kam es dazu. Was erwartet die Zuschauer in Lichtenberg?

Björn Döring: Wie das Berliner Musikleben im allgemeinen so ballt sich auch bei der Fête de la Musique im speziellen recht Vieles in Friedrichshain-Kreuzberg. Das ist auch gut so und völlig normal, weil hier nun mal die meisten Clubs, Musikfans und Touristen auf einem Fleck sind.

Aber ein Fest wie die Fête de la Musique bietet eben auch die Chance, den Blick mal in andere Gegenden zu werfen und zu schauen, was da so passiert. Dementsprechend hieß unsere Frage „Was passiert eigentlich in… Lichtenberg?“ – und die versuchen wir gemeinsam mit privaten Veranstaltern, Vereinen, Musikschulen, der Bezirksverwaltung, Betreibern von Übungsräumen oder tollen Kulturorten wie den BLO Ateliers zu beantworten.

Wir haben in diesem Jahr fast doppelt so viele Veranstaltungsorte in Lichtenberg wie im Vorjahr. Und außerdem findet hier noch das Auftaktkonzert am 20.6. im Theater an der Parkaue mit vielen internationalen Künstlerinnen und Künstlern statt. Auch das natürlich bei freiem Eintritt.

 

Du kennst die Fête seit ihren Anfängen in Berlin, privat und beruflich. Hast Du ein persönliches Fête de la Musique Erlebnis, das Du mit uns teilen würdest?

Björn Döring: Sehr viele sogar. Das schönste und einzigartigste ist allerdings, dass ich über die Fête de la Musique meine Frau kennengelernt und ihr ein Jahr später zur Fête de la Musique einen Heiratsantrag gemacht habe. Das hat mein Leben verändert und nicht zuletzt ihr habe ich es zu verdanken, dass sich mein musikalischer Blick sehr stark nach Frankreich geöffnet hat. Denn in der Anfangsphase der Fête in Berlin habe ich auch schon mitgeholfen, das Event zu etablieren und konnte fantastische Künstler wie Sergeant Garcia aus Frankreich einladen.

Vielen Dank, Björn! Wir freuen uns mit Dir auf den 21. Juni zur Fête de la Musique in Berlin.

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